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Halbsummen

Halbsummen bieten eine zusätzliche Möglichkeit, die Energien verschiedener Planeten in Beziehung zu setzen. Diese Technik wurde zuerst in den 1930er Jahren von Reinhold Ebertin und seinen "Kosmobiologen" entwickelt. Sein Buch "Kombination der Gestirneinflüsse" ist auch heute die Referenz für dieses Feld der Astrologie. Komposithoroskope, die ebenfalls auf Halbsummen basieren, sind ein weiteres Anwendungsgebiet der Technik.

Ein praktisches Problem mit Halbsummen ist die Tatsache, dass es so viele von ihnen gibt. Die interessanten und vor allem relevanten Paare zu finden, ist nicht immer einfach.

Ebertin zeichnete Halbsummen stets in Baumform. Dabei werden zu jedem Planeten die Halbsummen eingetragen, die zu ihm einen durch 45° teilbaren Aspekt bilden, also eine Konjunktion, eine Opposition, ein Quadrat, ein Halbquadrat oder ein Anderthalbquadrat (Orbis: 1 Grad).

Halbsummen in What Watch
Einen solchen Baum erhalten Sie in What Watch, wenn Sie auf einen beliebigen Planeten mit der rechten Maustaste klicken. Das Beispiel rechts zeigt den Halbsummenbaum für Pluto von C.G. Jung. Dazu unten noch mehr.

Beispiel für Halbsummenbaum

What Watch unterstützt Halbsummen darüberhinaus in drei Bereichen. Erstens werden alle Halbsummenpaare eines ausgewählten Geburtsplaneten im rechten Ausgabefeld auf dem "Daten"-Reiter angezeigt, wenn sie den Radix-Knopf drücken. Zweitens wird die aktuell ausgewählte Halbsumme in Radix und Aspektarium eingezeichnet. Und drittens können sie Transite über beliebige Halbsummen berechnen.

Für die Praxis empfehle ich, zuerst nach Halbsummen von Planeten zu schauen, die ohnehin im Horoskop besonders betont sind. Wenn jemand eine starke Mars/Neptun-Beziehung in der Radix hat, sind die Halbsummenbäume für Mars und Neptun sicherlich ebenfalls interessant, und auch die Mars/Neptun-Halbsumme wird weitere Einsichten liefern. Vor allem Transite über diese Halbsumme können interessante Zeiten im Leben dieses Menschen sein.

Beispiel für Halbsummen

Schauen sie dann nach Halbsummen, die per se interessant sind. Sie werden nicht immer etwas relevantes finden, aber sie können auf diese Weise vieles entdecken, was sonst verborgen bliebe.

Die eigene Seele
Die Graphik links zeigt als Beispiel die Mond/MC-Halbsumme von Carl Gustav Jung. Ebertin beschreibt Mond/MC als "die eigene Seele". Pluto bildet ein exaktes Quadrat mit der Mond/MC-Halbsumme, Saturn ist in Konjunktion.

Dies ist eine extreme Herausforderung für die Seele: sie ist unter permanentem Druck durch Saturns Begrenzungen und Ängste, seinen Widerwillen gegen jeden Wandel, und durch Plutos dauernden Drang nach Transformation.

Eine Schlussbemerkung für den erfahrenen Nutzer von Halbsummen: Im zweiten Kasten der oberen Graphik zeige ich das 9. Harmonische. Es gibt dort einen exakten Kontakt zwischen Mond/MC und der Sonne, was die Bedeutung dieser Halbsumme für C.G. Jung unterstreicht. Ich weiß, dass ich von Ebertin nicht mehr gedeckt bin, wenn ich eine Halbsumme im 9. Harmonischen anwende. Ebertin sah Halbsummen als Achsenenergien, nicht als einzelne Punkte. Tatsächlich ist der Polaritätspunkt jeder Halbsumme ebenso in der Mitte zwischen zwei Planeten wie die Halbsumme selbst. Ebertin reagierte darauf, indem er vor allem das 8. Harmonische für die Interpretation von Halbsummen verwendet hat. Diese Einschränkung geht mir zu weit.

Schließlich gilt generell, dass der Polaritätspunkt für jedes Objekt im Horoskop wichtig ist. Astrologisches Denken beruht sehr stark auf der Annahme, dass polare Gegensätze letztliche eine gemeinsame Basis haben, die sich in den Achsen widerspiegelt. Wenn wir also überhaupt harmonische Horoskope verwenden, die auf ungeraden Zahlen basieren, und die deshalb nicht mehr ohne weiteres in Achsen zu fassen sind, dann können wir diese Harmonischen auch auf Halbsummen anwenden.

Literatur:
Reinhold Ebertin - Kombination der Gestirneinflüsse, Ebertin: Freiburg 1979


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