What Watch? - Einführung | Nächstes Kapitel: Bibliographie | Zur Ersten Seite |
Häufige Fragen 2 - Die Planeten
Dieser FAQ gibt einen kurzen Überblick über die Bedeutung der Planeten, deren Stellung Sie in What Watch berechnen können. Ich spreche hier der Einfachheit halber kurz von "Planeten" – in astronomischer Sprache ist das etwas komplizierter. Planeten im engeren Sinne gibt es nämlich nur acht im Sonnensystem:
Die Sonne selbst im Zentrum des Systems ist astronomisch gesehen kein Planet, genausowenig wie der Mond. Auch Pluto ist kein Planet, auch wenn er lange als solcher geführt wurde. Pluto gehört zum Kuipergürtel, einem Bereich jenseits von Neptun, in dem viele kleine Himmelskörper die Sonne umkreisen. Pluto ist allerdings groß genug, um astronomisch als "Zwergplanet" geführt zu werden (Zwergplaneten gibt es in jeder Gruppe: sie sind schwer genug, um eine runde Form anzunehmen).
Viele dieser kleinen Objekte sind erst in den letzten Jahren entdeckt worden. Die Astronomen sind zur Zeit dabei, sie zu klassifizieren – und viele Einordnungen sind noch vorläufig. Für Astrologen stellt sich die Frage, welche dieser vielen Himmelskörper in die Interpretation einbezogen werden sollen. Sie alle zu interpretieren ist unmöglich. Soll man den größten seiner Klasse einbeziehen? Oder den zuerst entdeckten? Oder auch weitere, aber nach welchen Kriterien?
Die wichtigsten Klassen neben den Planeten sind:
Außerdem gibt es einige sehr weit entfernte Himmelskörper, die vermutlich nicht mehr zum Kuipergürtel gehören, sondern eher der dahinterliegenden Oort'schen Wolke zuzurechnen sind. Bekanntestes Mitglied dieser Gruppe ist bisher Sedna.
In der Astrologie werden mit Lilith und den Mondknoten außerdem einige Punkte interpretiert, die gar nicht Himmelskörper darstellen, sondern sich aus den Bahnen anderer Objekte ableiten.
Die astrologische Bedeutung der einzelnen "Planeten" ist im Folgenden in Stichpunkten erklärt. Außerdem finden Sie weitere Erläuterungen zu den neu entdeckten Zwergplaneten.
Sonne
Schlagwort: Die Kraft, ganz Selbst zu sein
Natürliches Haus: 5
Domizil: Löwe, Erhöhung: Widder, Fall: Waage, Exil: Wassermann
Mond
Schlagwort: Die Kraft des Gefühls
Natürliches Haus: 4
Domizil: Krebs, Erhöhung: Stier, Fall: Skorpion, Exil: Steinbock
Merkur
Schlagwort: Die Kraft der Kommunikation
Natürliche Häuser: 3 und 6
Domizil: Zwillinge / Jungfrau, Erhöhung: Wassermann, Fall: Löwe, Exil: Schütze
/ Fische
Siehe auch unter Ceres für Jungfrau und 6. Haus
Venus
Schlagwort: Die Kraft von Liebe und Verbindung
Natürliche Häuser: 2 und 7
Domizil: Stier / Waage, Erhöhung: Fische, Fall: Jungfrau, Exil: Skorpion / Widder
Mars
Schlagwort: Die Kraft der Lebensenergie
Natürliche Häuser: 1 und 8
Domizil: Widder / Skorpion, Erhöhung: Steinbock, Fall: Krebs, Exil: Waage
/ Stier
Siehe auch unter Pluto für Skorpion und 8. Haus
Ceres
Schlagwort: Die Kraft der lebendigen Natur
Natürliches Haus: 6 (?)
Domizil: Jungfrau (?)
Ceres ist der größte Himmelskörper im Asteroidengürtel und wurde 1801 entdeckt. Seine astrologische Bedeutung ist umstritten. Die meisten Astrologen sehen ihn eher im Hintergrund. Es gibt jedoch interessante astronomische Hinweise, dass Ceres ein echter Planet ist, der jedoch nie erwachsen werden konnte - all die anderen Brocken im Asteroidengürtel haben sich nie zu dem einen großen Planeten zusammengefunden, der aus verschiedenen Gründen zwischen Mars und Jupiter vermutet werden könnte. Ceres hat mehr als die Hälfte der gesamten Masse des Asteroidengürtels und wurde 2006 als "Zwergplanet" klassifiziert. Für die astrologische Forschung ist dies noch ein weites Feld.
Jupiter
Schlagwort: Die Kraft von Expansion und Glaube
Natürliche Häuser: 9 und 12
Domizil: Schütze / Fische, Erhöhung: Krebs, Fall: Steinbock, Exil: Zwillinge
/ Jungfrau
Siehe auch unter Neptun für Fische und 12. Haus
Saturn
Schlagwort: Die Kraft von Zeit und Struktur
Natürliche Häuser: 10 und 11
Domizil: Steinbock / Wassermann, Erhöhung: Waage, Fall: Widder, Exil: Krebs /
Löwe
Siehe auch unter Uranus für Wassermann und 11. Haus
Uranus
Schlagwort: Die Kraft der Vorstellung einer idealen Welt
Natürliches Haus: 11
Domizil: Wassermann, Erhöhung: Skorpion, Fall: Stier, Exil: Löwe
Uranus wurde 1781 entdeckt und benötigt 84 Jahre, um die Sonne einmal zu umkreisen.
Neptun
Schlagwort: Die Kraft der Erlösung und der Urwasser
Natürliches Haus: 12
Domizil: Fische, Erhöhung: Krebs, Fall: Steinbock, Exil: Jungfrau
Neptun wurde 1846 entdeckt und benötigt 165 Jahre, um die Sonne einmal zu umkreisen.
Pluto
Schlagwort: Die Kraft der Transformation
Natürliches Haus: 8
Domizil: Skorpion, Erhöhung: Wassermann, Fall: Löwe, Exil: Stier
Als Pluto 1930 entdeckt wurde, gab es noch keinerlei Hinweise auf irgendetwas, das weiter entfernt als Neptun die Sonne umkreist. Kuipergürtel, Oort'sche Wolke, Zentauren – nie gehört. Auch wenn Pluto sehr klein ist im Vergleich zu Neptun oder Uranus, wurde er zum Planeten erklärt. Heute gibt es sehr viele Indizien, dass diese Klassifikation falsch war. 2006 wurde sie offiziell zurückgenommen, seitdem gehört Pluto zu den "Zwergplaneten". Außerdem ist Pluto ein Kuipergürtel-Objekt. Er benötigt 248 Jahre, um die Sonne einmal zu umkreisen.
Astrologisch betrachtet lehrt uns Pluto, dass ein Himmelskörper nicht unbedingt Planet sein muss um einflussreich zu sein. Plutos Bedeutung wird heute nicht mehr infrage gestellt, und seine Transite gehören zu den schwierigsten, die wir kennen.
Zuerst ertanzt und ersingt er 'Weywot', der Vater Himmel wird, dann ersingt und ertanzt er 'Chehooit' die Erdmutter. Die drei ersingen 'Tamit': Großvater Sonne. Jedes neue göttliche Wesen nimmt am Singen und Tanzen teil, das Lied wird so immer vielfältiger und der Tanz schwieriger. Als nächste Götter erscheinen: 'Moar', Großmutter Mond (eine sehr komplexe Gottheit); 'Pamit', Göttin des Meeres; 'Manit', Herr der Träume und Visionen; 'Manisar', der Gott der Nahrung und der Ernten; 'Tukupar Itar', der Himmelskojote (der unser Großer Held ist); 'Tolmalok', die Göttin von Shishongna (der Unterwelt). Und zuletzt werden die sieben großen Riesen erschaffen, auf deren Schultern die Welten ruhen. Die Hohen Wesen ihrerseits werden unterstützt von Adler, Ente, Bär und Frosch in einer Geschichte vom Tauchen in die Tiefen der Erde. Der Frosch bringt Boden vom tiefen, dunklen Meeresboden herauf, und die vier Tiere tanzen ihn flach und weit. Die Göttinnen und Götter statten dann die Welt 'Tovangar' mit Hügeln, Bergen, Bäumen, Flüssen usw. aus. 'Tobohar', der erste Mann und 'Pahavit', die erste Frau, gehören ebenfalls zu diesem großen Schöpfungslied und -tanz."
Sedna
Schlagwort (mein Vorschlag): Die nährende Kraft des Unbewussten
Sedna ist ein extremer Himmelskörper. Sie ist weiter entfernt von der Sonne als alle anderen bisher bekannten Objekte im Sonnensystem. Ihre Umlaufzeit beträgt 10.500 Jahre. Auf der Graphik rechts ist ihre Bahn dargestellt, die kleinen Kreise rechts sind die Bahnen von Pluto, Neptun, Uranus und Saturn. |
Zur Zeit ist Sedna relativ nahe an der Sonne und bewegt sich für ihre Verhältnisse recht schnell: zwischen 1965 und 1968 trat Sedna in den Stier und wird ihn 2023/24 wieder verlassen. Sedna ist wahrscheinlich das erste tatsächlich beobachtete Objekt der Oortschen Wolke, deren Existenz bisher nur theoretisch vorhergesagt worden war. Sedna wurde am 14. November 2003 entdeckt.
Benannt wurde Sedna nach einer Göttin des Meeres und der Unterwelt. Für die Inuit, die Ureinwohner der arktischen Ostküste Amerikas, ist sie eine der zentralen Gottheiten: sie entscheidet, ob die Inuit im Meer – ihrer einzigen Nahrungsquelle – genügend Fische, Robben und Wale finden. Ist sie verärgert, muss ein Schamane zu ihr in die Tiefen herabsteigen und ihr die Locken kämmen.
Sedna hat nicht immer in den Tiefen gelebt. Als junges Mädchen wurde sie von ihren Eltern, in manchen Versionen auch von ihrem verwitweten Vater, auf der Flucht vor wütenden Vögeln ins Meer geworfen. Es ist eine in ihren Details sehr grausame Geschichte. Hintergrund ist immer eine Unfähigkeit, sich von den Eltern zu trennen, die dann aber letztlich doch zu einem neuen Leben führt.
Cheiron Schlagwort: Die Kraft der Wunden und des Heilens Cheiron war der erste Himmelskörper einer neu entdeckten Gruppe: der Zentauren. Diese Botschafter zwischen unserem persönlichen Bewusstsein und dem kollektiven Unterbewussten sind für uns moderne Menschen von größter Bedeutung. Sie helfen uns, das Bewusstsein in den Bereich jenseits von Saturn auszudehnen, und nicht nur mit zu treiben im breiten Strom kollektiver Energie. Astronomisch betrachtet, bewegt sich Cheiron zwischen Saturn und Uranus. Er wurde 1977 entdeckt. |
Pholus
Schlagwort: Die Kraft der Inkarnation Pholus ist der zweite der Zentauren. Er bringt uns in vollem Bewusstsein zu Neptun, zu den Urwassern allen Lebens und der ganzen Menschheit. Saturn hat Angst vor ihnen, Angst, darin die Identität zu verlieren – dieses zerbrechliche Etwas, für das die inneren Planeten stehen. Pholus bringt uns Mut und lässt uns Wege finden, die Angst zu umgehen und das zu beginnen, was bereits in uns steckt, die eigene Essenz Fleisch werden zu lassen. Astronomisch betrachtet, bewegt sich Pholus zwischen Saturn und Neptun. Er wurde 1992 entdeckt. |
Nessus
Der dritte Zentaur wurde 1993 entdeckt. Da seine Bahn weit hinter Neptun hinausführt, wurde zunächst angenommen, er sei eine Verbindung zwischen Saturn und Pluto. Seit der Entdeckung Quaoars 2002 erscheint jedoch auch eine Verbindung zwischen Saturn und dem neu entdeckten Kuipergürtel-Objekt möglich.
Asbolus
Asbolus, der Seher und Magier, reist aus der Ferne des Unbewussten so weit in die bewusste Welt wie kein anderer seiner Art. Dieser Zentaur, 1995 entdeckt, erreicht beinahe Jupiter. Es gibt noch nicht viel astrologische Erfahrung mit Asbolus, aber seine Bahn zwischen Neptun und Jupiter macht ihn zu einem vielversprechenden Kandidaten für weitere Forschung.
Mondknoten
Aus der indischen Astrologie übernommen, wird die Bedeutung der Mondknoten nur vor einem karmischen Hintergrund deutlich. Der südliche Mondknoten steht für die karmischen "Altlasten", die Überreste vergangener Inkarnationen. Im polaren Gegenteil, dem nördlichen Knoten, können diese Lasten dann aufgelöst werden.
What Watch verwendet stets die wahren Mondknoten, mit einer Ausnahme: Transite der laufenden Mondknoten werden auf der Basis der mittleren Knoten berechnet – Einschränkungen in den Berechnungsroutinen lassen dies nicht anders zu. Beachten Sie bitte, dass zwischen den Transiten des mittleren und des wahren Mondknotens mehrere Tage liegen können.
Lilith (Schwarzer Mond, Mondapogäum)
Schlagwort: Die Kraft loszulassen
Als Schwarzer Mond wird meist der Punkt in der Mondumlaufbahn bezeichnet, der am weitesten von der Erde entfernt ist (astronomisch "Apogäum" genannt). Das Problem ist, dass die Bewegung des Mondes wegen der Gravitationseinflüsse der Sonne sehr unregelmäßig ist. Deshalb ist es unmöglich, das Mondapogäum exakt zu berechnen – es sei denn, der Mond befindet sich gerade an diesem Punkt seiner Umlaufbahn. Zu jeder anderen Zeit ist die Position des Schwarzen Mondes reine Theorie.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, damit praktisch umzugehen. Das mittlere Apogäum ignoriert das alles und geht von einer schön elliptischen Umlaufbahn des Mondes aus. Das interpolierte Apogäum dagegen kompensiert die Ungenauigkeiten mathematisch, indem es die tatsächlichen, beobachteten Apogäumsdaten interpoliert.
What Watch bietet das mittlere und das interpolierte Apogäum für Radixberechnungen. Transitlisten können nur mit dem mittleren Apogäum erstellt werden.
Progressive Sonne
Schlagwort: Individuation
Progressiver Mond
Schlagwort: Emotionelle Lebenszyklen
What Watch? - Einführung | Nächstes Kapitel: Bibliographie | Zur Ersten Seite |